Gramlich Saufeder - Sauerländer Stöberhunde

Die Entstehung meiner Saufeder der jetzigen "Gramlich Saufeder"

12
Sep
2012

Vor etwa 10 Jahren hat meine Frau zu mir gesagt: Wenn Du so weiter machst wirst Du nicht alt.

Der Satz bezog sich auf das Abfangen von krank gestellten Stücken, die man nicht gerade in die Kategorie „klein" einordnen konnte.

Dieser nur eine Satz hatte gesessen und hat mich damals sehr nachdenklich gemacht. Somit stand die Aufgabe fest, was kann ich tun damit ich in solchen Situationen – wenn kein Schuss möglich ist – nicht so nah an die wehrhaften Schwarzkittel heran muss. Eine Saufeder mitschleppen kam für mich nicht in Frage, diese war viel zu unhandlich und dazu noch zu schwer. Aus meiner früheren Berg Zeit war ich schon immer ein Freund des Wanderstocks, den ich auch zur damaligen Zeit schon immer im Treiben dabei hatte. Es galt nun, diesen mit einem effektiven Messer bei Bedarf zu vereinen.

Gramlich SaufederGramlich SaufederEin wirkungsvolles Messer hatte ich damals – siehe erstes Messer links auf dem Foto – schon in Zusammenarbeit mit meinem heute in Rente gegangenen Messermacher G. Böhlke entwickelt. Bei der Überlegung wie kann ein Messer am schnellsten töten, kam mir der Gedanke, es muss eine Schockwirkung erzielt werden – also eine dicke Klinke 10 mm besser 12 mm – und es muss möglichst viel Luft schnell in die Kammer – also ein Schlitz/Ausfräsung mitten in die Klinge. Schlaumeier würden jetzt sagen, Du musst die Klinge einfach nur drehen dann kommt schon Luft in die Kammer! Dann stelle ich die Gegenfrage: Hast Du schon einmal einen Keiler von 120 Kg abgefangen der nur einen Laufschuss hat und von den Hunden gestellt ist? Dann ist meistens Ruhe.

Ab diesem Zeitpunkt kam der „Wanderstock Papst" Ossi Gramlich ins Spiel. Die Aufgabe für ihn war, mir einen stabilen Wanderstock zu schaffen mit einem Gewinde unten wo ich die Spitze bei Bedarf abdrehen konnte. Gleichzeitig hatte der Messermacher die Aufgabe am Ende des Messer-Griffs ein Gewinde zu schaffen wo ich den Stock aufschrauben konnte. Eine effektive kalte Waffe überall einsetzbar war geboren.

Ossi Gramlich nahm damals dann dieses Messer in sein Programm auf und vertrieb es als Gramlicher Saufeder. Die aufwendige Handfertigung war jedoch nicht lukrativ genug und er gab den Vertrieb nach einigen Jahren auf. Es waren nur einige Hardliner bereit einige Hundert Euro für ein so perfektes Messer/Saufeder auszugeben. Mit meiner Zustimmung gab Ossi dann die Idee an die Fa. Grube weiter. Hätte ich gewusst wie die Fa. Grube das Messer verschandelt, hätte ich aus heutiger Sicht meine Zustimmung verweigert. Meine  E-mail an die Geschäftsleitung der Fa. Grube - in der ich meine Bedenken geäußert habe -  ist bis heute unbeantwortet. Die von mir nochmals geänderte Form ist nicht umgesetzt, das Messer ist halb so dick wie das Original und somit aus meiner Sicht nicht stabil genug. Die dünnen Stege an der Unterseite der Klinge kommen einer Sollbruchstelle gleich usw. usw. Bei der Metallausführung ist ein Holzstiel aufschraubbar der nichts mit einem Wanderstock zu tun hat. Kein Mensch rennt mit einem Besenstiel durch die Gegend. Sollte das Messer nicht geändert werden, kann ich keinem raten dieses zu kaufen.